„Ich fasse es nicht, das ist doch nicht wahr, was die hier machen“ und „Ich glaub`s ja nicht“. Das waren die Reaktionen der Passanten auf die Kahlschlag-Aktion des Bezirksamtes am 23.02. auf der Serrahnstraße. Um den angekündigten Protesten aus dem Weg zu gehen, war der ganze Kahlschlag einen Tag vorgezogen worden. Auch im Internet tobte die Fassungslosigkeit über die Abholzung der Platanen. Es gab aber auch Stimmen, die davon sprachen, dass die Baumfällung notwendig sei. Angeblich würde das Wurzelwerk die Kaimauer schädigen.
Tatsache ist, dass Mitte 2014 die Kaimauer aufwändig saniert wurde. In diesem Zusammenhang waren Platanen direkt an der Kaikante entfernt worden, weil ihr Wurzelwerk die Kaimauer in Mitleidenschaft zog.
Warum?
Die neunzehn über 30 Jahre alten Platanen mussten weichen, damit die Serrahnstraße eine Bummelmeile nach historischem Vorbild wird. Design Made by Bezirksamt. Dafür gibt es dann Mobiliar, das an den Hafen von früher erinnern soll und neue, perfekt gestaltete Bäume. Das Ganze ist dann ein Boulevard mit viel Erlebniswelt. Nachdem die Platanen jetzt weg sind, strahlt die Serrahnstraße nun etwas zu viel grauen Betoncharme aus. Ob das mit dem geplanten Design zu beheben ist? Ich glaube es nicht. Warten wir mal ab, wann der Vorschlag kommt, aus dem Kran eine Bar mit vielen Cocktails zu machen, natürlich erst, nachdem der Kran restauriert wurde.
Ganz am Rande: Die Klimaziele des Bezirks spielten bei dieser Fällaktion natürlich keine Rolle. Es waren ja keine heimischen Bäume und somit nach Auffassung der Grünen in Bergedorf auch nicht besonders schützenswert. Man kann nur hoffen, das die neuen Bäume nicht ein so jämmerliches Leben fristen wie der Busch, der auf der neuen Kupferhofterrasse steht.