5. September: Über 100 Menschen am Antirassistischen Aktionstag im Sachsentor.

Selbst das Wetter war auf unserer Seite. Bei Sonnenschein demonstrierten wir zusammen auf der Straße für eine Gesellschaft ohne Rassismus. Wir erinnerten aber auch an die Opfer rassistischer Übergriffe in Bergedorf. Nachdem die Menschenkette im Sachsentor beendet war, zogen alle auf den „Kaiser Wilhelm Platz“. Dort hatte man das Denkmal von Wilhelm I. mit einem Steckbrief versehen. Ein Redner wies darauf hin, dass mit Wilhelm I. und Bismarck die Grundlage für einen beispiellose Militarisierung der Gesellschaft gelegt wurde. Im deutschen Kaiserreich entwickelte sich der Hass gegen die Juden als Verkörperung aller Übel zu einer Rassendoktrin. Der Antisemitismus wurde gesellschaftsfähig gemacht und führte schließlich zur Errichtung von Konzentrationslagern.

Die Aktion soll der Beginn einer Debatte über die Denkmäler wie das Bismarckdenkmal im Schlosspark oder das Kriegsdenkmal zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 am Reinbeker Weg sein.

Diese Denkmäler stehen für Demokratiefeindlichkeit, Antiparlamentarismus, Nationalismus und Militarismus.

Fotos: Arne Andersen

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