Heute nachmittag folgten ein paar Menschen aus verschiedenen Ecken Hamburgs dem Aufruf, solidarisch Bahn zu fahren, sichtbar solidarisch mit Geflüchteten zu sein und dabei verschiedene kleine Audioclips in der Öffentlichkeit zu hören. In der Einladung hieß es “Donate for a solidarity ticket – for a life in dignity – for everyone and everywhere!” und “Let us show that the inhumane conditions in the Balkans, in Greek camps, in Lesvos have been acute for years, are getting dramatically worse, and that must be recognized as a problem that concerns us all in order to change the existing conditions.”
In diesem Sinne gab es kurze Audio-Beiträge zur Situation Geflüchteter im Balkan, in Camps wie Moria an der EU-Außengrenze und Statements zur inhumanen Abschottung der europäischen Grenzen. Es gab die Gelegenheit, am mobilen Fahrkartenautomaten in der Bahn oder teilweise auch an Zwischenstationen ein solidarisches Ticket zu erstehen und am Ende der kleinen Bahnreise konnte das gesammelte Geld an eine engagierte regionale Solidaritätsstruktur für Geflüchtete auf der Balkanroute übergeben werden.
Neben den an die U-Bahn-Realität angepassten Audioclips, z.B. “Sehr geehrte Damen und Herren, hier spricht die Leitstelle – aufgrund von groben Menschenrechtsverletzungen an der EU-Außengrenze bitten wir Sie, keine Ruhe zu bewahren sondern sich für ein Ende dieser Zustände einzusetzen.” gab es auch einzelne Schilder bei der Aktion, wie “Moria evakuieren”, den Corona-Umständen entsprechend eine kleine aber sichtbare Öffentlichkeit, wie sie dringend benötigt wird. Die Staatsmacht war in keiner Weise präsent, das Publikum unterschiedlich stark interessiert, aber es hat Spaß gemacht und etwas Geld für einen guten Zweck kam auch zusammen.