Afghanistan: Nach dem Desaster – Was sind die Perspektiven?

Unteilbar Bergedorf und Fluchtpunkt Bergedorf laden ein zu einem Vortrag mit Diskussion am 3.12.2021, 20 Uhr. Die Veranstaltung findet statt sowohl live im SerrahnEINS, dem Kulturhaus in der Serrahnstr. 1 in Bergedorf, als auch virtuell per Zoom, siehe unten.

Der plötzliche Abzug der Truppen aus Afghanistan Ende August 2021 sorgte für heftige Diskussionen. Das Schicksal der “Ortskräfte” verdrängte sogar Corona aus den Schlagzeilen. Man sah eine moralische Verantwortung, diese Menschen zu retten. Aber vor dem Abzug und schon wenige Tage nach dem Abzug war davon nur noch wenig zu spüren. Ganz abgesehen davon, dass die Debatte beherrscht wurde von der unseligen Trennung in die, die berechtigt sind, ihr Leben verbessern zu wollen und jene, die dieses Recht angeblich nicht haben; nicht etwa ein empathisches Interesse an den Menschen, die auf der Flucht sind oder schon geflüchtet, oder jenen, die in ihrem Land bleiben wollen oder müssen.

Für dieses Land und seine Menschen, die 40 Jahre (!) Krieg hinter sich haben, interessiert sich unsere Veranstaltung. Unter der Überschrift “Nach dem Desaster – Was sind die Perspektiven? Wie kann eine nachhaltige Entwicklung aussehen?” wollen wir uns beschäftigen mit Fragen wie

  • Was wäre eine nachhaltige Entwicklungspolitik?
  • Wie mit den Widersprüchen umgehen, die wir haben? Einerseits Selbstbestimmungsrecht der Völker, andererseits Einforderung und Unterstützung der allgemeinen Menschenrechte?
  • Wie ist die innenpolitische Situation (IS, Taliban, usw.), was sind die aktuellen Probleme im Land nach dem Abzug?
  • Zur Situation und Berichterstattung beim Abzug.
  • Was hatte es auf sich mit dem “Nation-Building”?
  • Wie sind die afghanischen Taliban entstanden?

Zugegebenermaßen sind das zu viele Fragen für einen einzigen Abend. Ein Mangel an Antworten ist also vorprogrammiert. Trotzdem fangen wir an: Mit einem Vortrag des Politologen Prof. Matin Barakí. Im Anschluss folgt eine Diskussion, zu der auch Menschen aus Afghanistan eingeladen sind, die schon mehr oder weniger lange hier leben und ihre Sicht der Dinge dem Vortrag hinzufügen wollen.

Corona

Corona trübt natürlich auch dieses Veranstaltungsvorhaben. Zum Veranstaltungssaal sind nur Geimpfte und Genesene (2G) zugelassen. Der Referent möchte die lange Anreise aus seinem Heimatort Marburg aus gesundheitlichen Gründen nicht machen. Deshalb und weil auch ungeimpfte Personen die Möglichkeit zur Teilnahme haben sollen, wollen wir die Veranstaltung im “Hybrid”-Format durchführen. Das bedeutet: Der Referent wird mittels Video-Technik (Zoom) auf großer Leinwand der Veranstaltung beiwohnen. Und mit der gleichen Technik können Menschen per Computer, Mobiltelefon oder Tablet an der Veranstaltung teilnehmen, die nicht im Veranstaltungsraum sein dürfen oder wollen.

Hier ist der Zoom-Link, gültig am 3.12. ab 19:50 Uhr:

https://us06web.zoom.us/j/82268580940?pwd=V0g4Z1FLY1czRmcxNGxrZnpOaUlrdz09