Wochen des Gedenkens in Bergedorf vom 30.10. – 27.11.2025

Ein Kind zur Welt zu bringen, bedeutet Hoffnung. Doch für viele Zwangsarbeiterinnen, die während der NS-Zeit nach Bergedorf verschleppt wurden, war selbst das ein Akt der Ohnmacht. Ihre Neugeborenen litten von Anfang an unter den Bedingungen, unter denen ihre Mütter leben und arbeiten mussten – viele dieser Kinder starben, bevor sie überhaupt eine Chance hatten.

Im vergangenen Jahr haben wir in Bergedorf zum ersten Mal Stolpersteine für diese Kinder verlegt. Es war eine stille, sehr eindrückliche Geste. Schülerinnen und Schüler haben die kurzen Lebenswege dieser Kinder vorgelesen, manchmal waren es nur ein paar Sätze. Doch hinter jedem Namen steht ein Mensch.

In diesem Jahr werden die Gedenktafeln an der Kurt-A.-Körber-Chaussee ergänzt. Dort, wo einst die Kap-Asbestwerke standen, sollen sie sichtbar machen, was lange kaum benannt wurde: dass auch die Jüngsten Opfer von Zwangsarbeit und Vernachlässigung waren. Dass diese Kinder nun nicht mehr vergessen sind, ist dem Engagement der AG Gedenken zu verdanken, den Menschen, die recherchieren, Spenden sammeln, erinnern, erzählen und nicht zuletzt dem Kultur- und Geschichtskontor, das sich nach der Aufstellung auch weiterhin um die Tafeln kümmern wird.

Ich bin dankbar für diese Arbeit. Und ich wünsche mir, dass viele Bergedorferinnen und Bergedorfer in diesem Jahr an den Veranstaltungen teilnehmen. Nicht, weil man das „mal machen sollte“. Sondern weil es auch heute noch etwas mit uns zu tun hat.

Ich danke allen, die die Wochen des Gedenkens mitgestalten. Und ich lade Sie herzlich ein, sich mit auf den Weg des Erinnerns zu begeben.

Hier finden Sie das Programmheft der Wochen des Gedenkens 2025 zum Herunterladen.

AG Gedenken