Deutschland 2025 – eine rechtsextreme Partei mit faschistischen Zügen zieht mit über 20 % in den Bundestag ein.
Höchste Zeit, den kritischen Geistern, Kämpfer*innen und Zeitzeug*innen von damals noch mal eine Stimme zu geben. Nicht, um die Kulturlandschaft um einen weiteren “Tucholsky”- oder “Kästner-Abend” zu bereichern, sondern um die Texte in den angemessenen Kontext zu stellen, den historischen und den aktuellen – und um das Schicksal der verfolgten DichterInnen und Schriftsteller zu würdigen.

Das Programm präsentiert Einblicke in das politische Kabarett im Berlin der Weimarer Zeit und zeigt, auf welch unterschiedliche Weise viele Dichter und Schriftsteller, die von den Nazis verfolgt wurden, mit ihren Mitteln der Sprache gegen Militarismus, Nationalismus und den drohenden Faschismus ankämpften – mal humorvoll, mal bitterböse, mit bestechender Klarheit und leider von erschreckender Aktualität.
Die Texte sind eingebettet in eine Moderation, die das Publikum mitnimmt auf eine Reise durch das politische Kabarett der 1920er und frühen ’30er Jahre, und die zugleich das Schicksal der Dichter und Schriftsteller würdigt, deren Verfolgung spätestens mit der Bücherverbrennung begann und mit Haft, Ausbürgerung oder Ermordung endete.
Und da Rechtsextremismus ja immer auch zu Verfolgung und Flucht führt, ist der zweite Teil des Programms Texten und Gedichten aus dem Exil gewidmet: Wie haben die Menschen, die flüchten konnten, das Geschehene und Erlebte verarbeitet, in Worten, in Gedichten, politisch, menschlich, seelisch. Und was haben Sie uns heute noch zu sagen.
Die Geige begleitet, kommentiert und kontrastiert Texte und Stimmungen – die Musik bedient sich dabei verschiedenster Stilrichtungen, von Zitaten klassischer Musik und aus dem deutschen Liedgut über Improvisationen, Anleihen bei der (damaligen) zeitgenössischen Musik und bei osteuropäischen Volksweisen bis hin zu Improvisationen zur Musik von Hanns Eisler.
Rezitation und Moderation: Annette Steuble / Geige: Holger Neumann

