„Die Menschen in den griechischen Lagern sind immer noch ungeschützt der Corona-Infektion ausgesetzt und die Seenotrettung im zentralen Mittelmeer wird mit direkt tödlichen Folgen verweigert. Hamburg hat Platz. Viele Städte in Deutschland haben Platz. Wir fordern die vollständige Evakuierung von Moria und den anderen Lagern jetzt sofort! Und wir fordern sichere Häfen und sicheres Auslaufen für alle Rettungsschiffe im Mittelmeer!“
So die SEEBRÜCKE in der Begründung zu der geplanten Mahnwache an der Binnenalster am Samstag 18.4. Aus letztlich völlig uneinsichtigen Gründen verbot die Polizei die große Abstandsmahnwache, obwohl die Veranstalter ein Konzept vorgelegt hatten, das alle Hygienevorschriften berücksichtigte. SEEBRÜCKE verzichtete an dieser Stelle auf eine gerichtliche Auseinandersetzung und organisierte stattdessen die dann kurzfristig genehmigten vier Minimahnwachen an den jeweiligen Ecken der Binnenalster. Erfreulicherweise kamen nun – ohne jegliche öffentliche Mobilisierung – viel mehr als die geplanten „20 Menschen pro Ecke“ – u.a. auch eine kleine Bergedorfer Gruppe.
So entwickelten sich dann doch Ansätze der verbotenen großen Abstandsmahnwache. Außerdem wurde reichlich von Straßenmalkreide Gebrauch gemacht und man sah darüber hinaus um die Alster radelnde Fahrradgruppen und Paddler auf der Alster mit ihren Parolen. Die Polizei verzichtete – soweit wir es mitbekommen haben – auf Provokationen und hielt sich im Hintergrund. Allerdings fiel auch wieder auf wie wenig die Polizei sich selbst an die Hygieneregeln hält, die sie gegenüber der Bevölkerung durchsetzt.
Insgesamt war die Aktion also ein wichtiges Zeichen gegen die von der EU tolerierten Zustände auf dem Mittelmeer und in den griechischen Flüchtlingslagern und gegen die überzogenen Einschränkungen unserer demokratischen Grundrechte.
Fluchtpunkt Bergedorf möchte mit einer eigenen Aktion am nächsten Samstag (25.4.) auf dem Lohbrügger Markt daran anknüpfen.