Demonstration am 6.7.19, 14:00 Uhr, Arrivati-Park (U Feldstraße)
Carola Rackete, die Kapitänin der Sea Watch, hat den Notstand an Bord der Sea-Watch 3 ausgerufen und ist nach über zweiwöchiger Hängepartie auf eigene Faust in italienische Gewässer gefahren. Carola Rackete machte das einzig Richtige: Sie rettete Leben, bewies Haltung und verteidigte die Menschenrechte.
Aktuell ertrinkt jede sechste Person während des Fluchtversuchs über das Mittelmeer. Gleichzeitig werden Seenotretter*innen für das Retten von Menschenleben bestraft: Italienische Behörden verhafteten Kapitänin Carola Rackete noch in der Nacht des Anlegens und beschlagnahmten die “Sea Watch 3”. Wir erleben von Seiten der europäischen Nationalstaaten einen Tiefpunkt von Solidarität und Menschlichkeit: Menschen werden in libysche Folterlager zurückgewiesen, die Rettung von Menschen wird aktiv blockiert und zivile Seenotrettungsschiffe wie die Sea Watch 3 werden über Wochen daran gehindert, mit geretteten Menschen an Bord in einen sicheren Hafen zu fahren.
DIE MENSCHLICHKEIT WIRD ANGEGRIFFEN, ES IST ZEIT ZU HANDELN. WIR RUFEN DEN NOTSTAND DER MENSCHLICHKEIT AUS! DIESER NOTSTAND WIRD SOLANGE ANDAUERN, BIS SICH EUROPÄISCHE STAATEN AUF EINEN SOLIDARISCHE UND HUMANEN VERTEILUNGSMECHANISMUS ALLER GERETTETEN VERSTÄNDIGT HABEN UND ALLE SEENOTRETTER*INNEN WIEDER FREI SIND.
Wie Carola werden wir nicht mehr warten. Solange die EU und die europäischen Regierungen untätig sind, werden wir, die Zivilgesellschaft, es sein, die sich schützend vor die Menschenrechte stellt und Widerstand leistet! Wir sind eine europaweite Gesellschaft der offenen Herzen, solidarischen Kommunen und Sicheren Häfen. Wenn die EU nicht in der Lage ist, die Verantwortung zu übernehmen, werden wir es tun.
Auch in Bergedorf gibt es am 6.7. Aktionen:
- Gegen 11 Uhr wird Kapitän Ingo Werth von der Hilfs-Organisation ResqShip im Bergedorfer Hafen einlaufen und über den Stand der Seenotrettung im Mittelmeer berichten.
- Ab 10:30 Uhr zeigt Fluchtpunkt Bergedorf vor St. Petri und Pauli eine Ausstellung von Pro Asyl „Menschen und Rechte sind unteilbar“
- Fluchtpunkt Bergedorf ruft dazu auf, an der Demonstration der „Seebrücke Hamburg“ um 14 Uhr teilzunehmen, Start am Arrivati-Platz, U Feldstraße.
Die Hansestadt Hamburg hat sich zum „sicheren Hafen“ erklärt. Dieser symbolische Akt muss endlich in Handeln umgesetzt werden. Die Bundesregierung muss deutlich und ohne Zögern sagen „Ja, wir nehmen selbstverständlich diese Menschen auf“. Wir begegnen Neofaschisten wie Salvini mit einer klaren Haltung.
https://seebruecke.org/menschlichkeit-aufruf/
http://seebruecke-hamburg.de//