Die “Rettungskette für Menschenrechte” ist eine Idee aus Vor-Corona-Zeiten, genauer aus dem April 2019. Damals schrieb Rahel S. in einem Blog:
Die EU beschließt Schiffe aus der Rettungsmission „Sophia“ abzuziehen…
Migranten, die sich auf den gefährlichen Weg durch das Mittelmeer nach Europa machen, werden zurück nach Libyen geschickt…
Täglich sind hunderte von Menschen in Schlauchbooten auf dem Mittelmeer in Seenot.
Seenotretter werden vor Gericht gestellt, weil sie Menschenleben retten…
Handelsschiffe, die eigentlich dazu verpflichtet sind, in Seenot Geratene aufzunehmen, schauen immer öfter weg…Wir wollen […] ein Zeichen setzen. Ein Zeichen, das von niemandem mehr übersehen werden kann… Eine Menschenkette von Norddeutschland ans Mittelmeer.
Diese Idee sollte 2020 in Aktion umgesetzt werden. Dann jedoch kam Corona – und jede Aktion wurde plötzlich zum lähmenden Risiko, nichts ging mehr.
Aber die Situation im Mittelmeer und an den Außengrenzen Europas verbesserte sich nicht. Deshalb wurde die Idee über all die letzten Monate weiter verfolgt. Nun endlich, am 18. September 2021, soll die Kette auf die Straße gebracht werden. Hier der Aufruf des Bündnisses “Solidarische Stadt Hamburg” und die Route für Hamburg:
Macht mit bei der Rettungskette für Menschenrechte!
Mit einer Menschenkette von Hamburg bis zum Mittelmeer möchte die Aktion „Rettungskette für Menschenrechte“ ein Zeichen setzen für mehr Menschlichkeit, gegen das Sterben im Mittelmeer oder in der Sahara und gegen das Elend in den Lagern an den EU-Außengrenzen!
Die Aktion findet eine Woche vor der Bundestagswahl statt, am 18. September 2021, um 12.00 Uhr.
Die symbolische Kette mit möglichst vielen und langen Teilketten führt von Hamburg über Winsen, Lüneburg, Celle nach Hannover und dann weiter durch das südliche Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg bis an die österreichische Grenze. Von dort geht sie durch Österreich und Italien bis ans Mittelmeer.
Schon jetzt haben sich über 250 lokale und überregionale Gruppen und Organisationen diesem Projekt angeschlossen.
Ob als Gruppe oder als Einzelperson: Reiht euch ein in die Menschenkette und sendet an die Politik ein starkes Signal für
-
- ein offenes, buntes und friedliches Europa
- die Schaffung sicherer Fluchtwege
- die Bekämpfung der Fluchtursachen und nicht die Bekämpfung der Geflüchteten
- einen humanen Umgang mit Menschen auf der Flucht
- die Unterstützung und Entkriminalisierung der zivilen Seenotretter*innen
- ein europäisches Seenotrettungsprogramm
Selbstverständlich wird für größtmögliche Hygiene Sorge getragen, z.B. durch Maskenpflicht und Abstandsbänder, über die wir uns miteinander verbinden werden.
Zu den Hintergründen der transnationalen Aktion, den Mitmachmöglichkeiten und Partner*innen informiert euch hier: www.rettungskette.eu
Fluchtpunkt Bergedorf lädt zur gemeinsamen Teilnahme ein. Treffpunkt am 18.9., 10:45 Uhr ist der Bergedorfer Bahnhof, Bergedorfer Seite; Abfahrt mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof dann 11:00 Uhr. Bei Fragen schickt eine Email an redaktion@unteilbar-bergedorf.org.