Vielen Dank an alle, die geholfen haben, eine erste Geldsumme in den Sénégal zu schicken!
Dieser Beitrag berichtet über die Ergebnisse des Spendenaufrufs “Unterstützung für das senegalesische Dorf Djilékhar” vom 29. April.
Die Situation im Land ist weitgehend unverändert: Seit dem 23. März 2020, zuletzt verlängert bis zum 1. Juli, gilt im Senegal der Ausnahmezustand, um Maßnahmen zum Schutz gegen COVID-19 durchsetzen zu können. Es gilt eine landesweite Ausgangssperre von 23 Uhr bis 5 Uhr, ein Masken-Trage-Gebot, alle Schulen und Universitäten und alle Landesgrenzen zu Nachbarstaaten sind geschlossen, selbst das Verlassen der Heimatregion war bis vor Kurzem untersagt, der Flugverkehr ist seit dem 20. März eingestellt. Vielleicht ist es den schon zu einem frühen Zeitpunkt erfolgten drastischen Einschränkungen zu verdanken, dass es bisher zu offiziell bestätigten „nur“ ca. 4.200 Erkrankungen gekommen ist (wobei über die Dunkelziffer nur spekuliert werden kann). Immerhin hat der Sénégal es zur Zeit der Ebola-Epidemie auch geschafft, ein Übergreifen der Krankheit ins Land zu verhindern.
Nach über zwei Monaten wird aber auch die Not, besonders in den abgelegenen Gegenden, immer größer. In Djilékhar leben viele Familien von der häuslichen Herstellung und dem Verkauf von Erdnussöl. Ihre Absatzmöglichkeiten sind in der Krisenzeit zusammengebrochen. Viele Menschen in den Dörfern sind abhängig von der Unterstützung durch Familienangehörige, die entweder in den Metropolen Arbeit gefunden haben – oft im Straßenverkauf oder als Haushaltshilfe – oder nach Europa migriert sind und jetzt, da sie in den allermeisten Fällen in prekären Arbeitsverhältnissen beschäftigt sind, auch vor dem Nichts stehen. Einwohner von Djilékhar, die sonst am Wochenende nach Hause kommen und helfen oder einfach einmal ihre Familien treffen konnten, waren durch die Reiseverbote daran gehindert. Nun sind die Regionalgrenzen zwar wieder geöffnet, aber nur wenige könne sich die Bustickets leisten, da die Busse nicht so gedrängt voll reisen dürfen wie gewohnt und jeder Fahrgast für zwei Plätze bezahlen muss. Von den durch die Regierung groß und medial wirksam angekündigten Lebensmittel-Hilfslieferungen ist zumindest in Djilékhar nichts angekommen.
Im April haben wir eine erste Notinterventions-Summe aufgebracht und im Mai das erste Spenden-Geld geschickt (bisher sind über den Spenden-Aufruf 650€ zusammengekommen). Die Initiative vor Ort hatte ausgerechnet dass sie mit 600.000 Cfa + Transport- und Treibstoffkosten = 950€ erst einmal die Familien, die es wirklich sehr benötigten, versorgen könnten. Daher habe ich diesen Betrag überwiesen in der Hoffnung, dass sich noch ein paar Spenden finden lassen!
Die Initiative hat dafür in Kaolack – der nächstgelegenen Stadt – Reis und Desinfektionsmittel gekauft und nach Überwindung diverser zeitraubender bürokratischer Hindernisse ins Dorf gebracht. Mit Hilfe einer Liste der bedürftigsten Familien wurden die Waren dann diskret verteilt. Die Betroffenen haben sich sehr gefreut – im Namen aller lässt Cheikh Thiame, der die Beschaffung und Verteilung organisiert hat, ein herzliches Dankeschön ausrichten!
Wir freuen uns sehr, wenn sich jemand beteiligen mag und unter dem Stichwort „Djilékhar“ auf unser Fluchtpunkt-Konto spendet:
DE19 2019 0109 0012 7701 40, Vierländer Volksbank, Kontoinhaberin: Anke Heidorn