Eine Lichtprojektion zum 8. Mai auf eine Wand der Gedenkstätte des KZ Neuengamme, durchgeführt von „Omas gegen Rechts Bergedorf und Drumrum“.
76 Jahre nach dem Ende der Naziherrschaft machen uns die Umtriebe und Gewalttaten von rechtsradikalen, ausländerfeindlichen Gruppen und Parteien große Sorgen.
Das zuletzt ziemlich parteiliche Verhalten der Polizei gegen linke Gruppen der Gesellschaft, z.B. das Verbot von Aktionen und Demonstrationen trotz Hygiene-Konzept am 1. Mai in Hamburg führte dazu, dass wir glaubten, mehr Gegenaktionen veranstalten zu müssen.
Wir hörten von einer Lichtprojektion von Fridays for Future auf dem Rathausmarkt. Könnten wir so etwas nicht z. B. an einer Wand der KZ-Gedenkstätte Neuengamme für den 8. Mai erproben?
„Nie wieder Faschismus, für einen Feiertag am 8. Mai“
Dieser Text sollte zwischen Stacheldraht auf eine Wand projiziert werden.
Die Forderung für einen Feiertag am 8. Mai stammt von Esther Bejaramo, sie hat das seit langem vergeblich von der Politik gefordert. Offenbar gibt es immer noch deutsche Menschen, die den Sieg über die Nazidiktatur verdrängen, ihn nicht feiern können, weil sie das Kriegsende noch immer als „Zusammenbruch“ oder gar Niederlage erleben. Wie lange bleibt so ein brauner Schoß noch warm?
Frau Dr. Groschek von der Gedenkstätte Neuengamme unterstützte die Idee der Lichtprojektion. Die Polizei war einverstanden, das wir noch nach 21 Uhr vor Ort wären.
Mit Hilfe unseres männlichen Mitglieds fanden wir Grafiker und Techniker, die kostenlos unsere Idee umsetzten. Es gab einen gemeinsamen Termin am 6. 5. abends, zu dem sich 6 Omas und ein Opa mit 2 Technikern und der Technik in einem Transporter auf dem Geländer der Gedenkstätte einfanden. Die Bergedorfer Zeitung und andere waren informiert, wir hatten Zeit, Fotos und einen Artikel rechtzeitig an die Presse zur Veröffentlichung zum 8. Mai zu schicken.
Je dunkler es wurde, um so heller erstrahlte die Schrift zwischen dem Stacheldraht.
Ein weitere Aktion am Sonnabend, den 8. Mai, war die Reinigung einiger der 21 Stolpersteine für Männer, Frauen und Kinder, die in Bergedorf gelebt und von den Nazis 1941 und später ermordet wurden.
Im Sachsentor glänzen nun drei und in der Ernst Mantius Straße fünf Stolpersteine.